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Die Top-3 der Offline-Datenschutz-Fehler

Aktualisiert: 10. Juni 2020


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Auf alle Punkte, die ich im Folgenden nenne, könnte man entgegnen: Ja, da muss aber schon jemand echt Kriminelles neben Dir stehen/ gerade dann vor Ort sein/ gezielt danach suchen. Ja, klar! Aber wer kann Dir versichern, dass das nie der Fall sein wird? Eine wichtige Info, die ich selbst noch gar nicht lange weiß: Um die Identität eines anderen zu stehlen reichen gerade mal zwei Dinge: der Name und das Geburtsdatum. Das war’s! Weitere Infos (wie der Beruf), die meist auch leicht zu finden sind, sind dabei sogar noch hilfreicher.


  • 1. In der Öffentlichkeit telefonieren oder e-mailen. Wir sollten uns beim Telefonieren oder E-Mailen in der Öffentlichkeit in Erinnerung rufen, dass wir eben genau das sind: In der Öffentlichkeit. Seit ich darauf achte, fällt mir oft auf, wie Leute unbedacht am Bahnsteig, in der Straßenbahn o.Ä. private Informationen ausplaudern. Vollkommen ignorant gegenüber dem, der da eigentlich gerade zuhören könnte. Wie der Arztbesuch war, wo man arbeitet (und am besten noch wie kacke der Chef heute wieder war), an welchen Projekten man arbeitet und wie die so laufen, sensible Zahlen, die eigene Adresse, und und und. Vor allem in Pendler-Zügen fällt mir das extrem auf: Fast jeder hat seinen Laptop vor sich stehen und schreibt fleißig-Emails oder erstellt Powerpoint-Präsentationen. Die gehen mich zwar überhaupt nichts an, ich sitze aber daneben und sehe alles. Man könnte sich beispielsweise eine Sichtschutzfolie für den Laptop kaufen. Wenn man oft in Zügen arbeitet, weil man Berufs-Pendler ist, könnte man doch mal über so eine Investition nachdenken, oder?

  • 2. Anna & Tim an Board. Okay, darauf bin ich selbst nicht gekommen, aber es ist so logisch, dass ich finde, jeder sollte das mal gehört haben: Diese Aufkleber auf Autos, wir kennen sie alle, sind für Pädophile, die beispielsweise an Raststätten rumlungern, der perfekte Aufhänger, um Kinder anzusprechen. Inklusive dickem Vertrauensvorschuss, weil man die Kinder beim Namen nennen kann. Die denken sich dann: 'Hey der kennt meinen Namen, ist also bestimmt ein Freund von Mama und Papa.' Man muss ja den Teufel nicht an die Wand malen, aber man kann diese Aufkleber auch einfach weglassen.

  • 3. Müll. Hand auf’s Herz. Wer schreddert seine Briefe, Dokumente und Notizen? Ein weiterer Offline-Datenschutz-Fehler ist, dass wir nicht sorgsam genug mit unseren persönlichen Daten in Form von Müll umgehen. Ich gebe zu, dass ich immer noch keinen Akten-Schredder habe, aber mittlerweile meinen Papiermüll wirklich in ganz kleine Fetzen reiße. Früher, und da habe ich sogar in der Stadt(mitte) gewohnt (heute auf dem Dorf), habe ich meine Briefe, sogar Kontoauszüge, einfach so weggeworfen. Ich habe sie höchstens 1x durchgerissen, aber im Endeffekt landet das ja trotzdem beieinander in der Tonne. Da kann man sich dieses 1x-durchreißen auch sparen. Mittlerweile kann ich nur den Kopf schütteln, wenn ich daran zurückdenke, bin mir aber auch sicher, dass ich nicht die einzige bin/war. Zusammenfassend kann man also sagen: Lasst uns alle mehr drauf achten, was wir in den Müll werfen und vor allem: wie.


Wie gesagt, weiß ich erst seit Kurzem, dass so wenig ausreicht, um die Identität eines anderen zu stehlen. Ein informatives und spannendes Buch zu dem Thema ist "Die Cyber-Profis" von Tina Groll und Cem Karakaya, welches ich wirklich empfehlen kann. Geschrieben von einer Journalistin, die selbst Opfer von Indentitätsdiebstahl (in besonders schwerem Maße) wurde und einem Präventionsexperten der Münchner Polizei, der zuvor bei der türkischen Interpol gearbeitet hat.


Beitragsbild: Patricia Hébert auf Pixabay

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